Hans Henny Jahnn

Hans Henny Jahnn, geboren am 7. 12. 1894 als vierter Sohn eines Schiffszimmermanns in Stellingen bei Hamburg. Die Familie der Mutter stammte aus Mecklenburg. Schon während seiner Schulzeit entstanden zahlreiche Dramen und Prosatexte; in der Schule lernte er den anderthalb Jahre älteren Gottlieb Harms kennen. Die Liebe zu ihm blieb auch nach Harmsʼ frühem Tod 1931 für Jahnn das „nachweislich größte Ereignis“ seines Lebens. Am 5. 8. 1914 Abitur; sein Reifezeugnis nennt anstelle eines Berufswunsches die Absicht, „mehrere Jahre auf Reisen zu gehen“. Ein Jahr später begab er sich, nach mehrfacher Zurückstellung vom Militärdienst, mit Harms nach Aurland ins norwegische Exil, wo er sich neben seiner literarischen Produktion eingehend mit Fragen der Architektur und des Orgelbaus befaßte. 1918 kehrten die Freunde nach Hamburg zurück, im Jahr darauf zogen sie nach Eckel im Kreis Harburg. 1920 trat Jahnn aus der evangelisch-lutherischen Kirche aus und gründete mit Harms und dem jungen Bildhauer Franz Buse die neuheidnische „Glaubensgemeinde Ugrino“, deren Zentrum Eckel werden sollte. Seit 1920 kämpfte er um die Wiederherstellung der Arp-Schnitger-Orgel in der Hamburger Jacobikirche; in der Folgezeit spielte er eine wichtige Rolle in der norddeutschen Orgelbewegung, die eine Rückbesinnung auf barocke Orgelbautechniken anstrebte. Insgesamt hat Jahnn über 100 Orgeln konstruiert und ...